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Tatra-Straßenbahnen vom Typ T4/B4

Der Dresdner T4D-Prototyp 2000 im Ursprungszustand am 24. April 1999.

Entwicklungsgeschichte des T4/B4

T4D

Der Wagentyp T4D wurde auf Verlangen von Betrieben in der DDR entworfen. Die überwiegende Zahl der ostdeutschen Betriebe bediente Strecken für Wagen mit einem höchstens 2,20m breiten Wagenkasten. Hier waren die 2,50 Meter breiten T3D nicht verwendbar. Der T4D entspricht mit Ausnahme des schmäleren Wagenkastens praktisch dem Typ T3D.

Der Prototyp wurde ohne Nummer 1967 in Prag erprobt. Dann wurde er nach Dresden überstellt, wo er die Nummer 2000 erhielt und im September 1967 erstmals eingesetzt wurde. Die Serienlieferung begann noch 1968. Die Fahrzeuge kamen zu vier großen Straßenbahnbetrieben: nach Dresden, Leipzig, Halle und Magdeburg. Die meisten Triebwagen wurden Anfang der 90er Jahre einer umfangreichen Modernisierung unterzogen. Viele T4D kamen nach der Wende auch ins Ausland, so z.B. Wagen aus Halle nach Kaliningrad (Russland), aus Leipzig nach Pjöngjang (Nordkorea) und aus Magdeburg nach Oradea (Rumänien).

B4D

Die gleichen Gründe, die zur Entwicklung des Typs T4D führten, machten auch die Produktion von entsprechenden Beiwagen notwendig. Eingesetzt werden die T4D und B4D in folgenden Kombinationen: Triebwagen + Triebwagen (Doppeltraktion), Triebwagen + Beiwagen (Minizug) oder Triebwagen + Triebwagen + Beiwagen (Großzug).

T4SU

Auch in der UdSSR gab es Straßenbahnbetriebe, bei denen der Einsatz von Wagen mit 2,50m Breite nicht möglich war. Nachdem die Lieferungen von Straßenbahnwagen aus der Waggonfabrik Gotha eingestellt wurden, mussten auch diese Betriebe Wagen aus der CSSR beschaffen. In der UdSSR sind nach dem Zweiten Weltkrieg für die wenigen schmalspurigen Straßenbahnbetriebe keine Wagen mehr hergestellt worden. Die Ausführung T4SU entstand aus dem Typ T4D, wobei die Ausrüstung für den Beiwagenbetrieb weggelassen wurde und geschlossene Triebfahrzeugführerkabinen eingebaut wurden.

T4R

Die Möglichkeit, Wagen mit schmäleren Wagenkästen beschaffen zu können, nutzte man auch in Rumänien. 1973 kamen die ersten beiden Wagen für Probefahrten nach Bukarest. In der Ausführung entsprechen die T4R dem Typ T4SU. Die Wagen waren nur in Iasi in einem gepflegten Zustand, bei den übrigen Betrieben ist durch fehlende Wartung und durch Mangel an Ersatzteilen der Zustand sehr schlecht.

T4YU

Als Jugoslawien Interesse am Kauf der T4 zeigte, wurden zwei Fahrzeuge zur Probe nach Belgrad geschickt. Diese waren schon 1967 hergestellt worden und ursprünglich als Prototypen für die DDR-Betriebe bestimmt gewesen. Die Wagen hatten Seitenwände aus profiliertem Aluminiumblech und bekamen die Nummern 110 und 111. Nach der Rückkehr wurde der Wagen 110 in Prag unter der Nummer 5500 für Rundfahrten mit Kindern eingesetzt. Der zweite Wagen wurde zum zweiten Beiwagenprototyp B4D umgebaut und kam mit der Nummer 101 nach Halle. Die nach Jugoslawien gelieferten T4YU wurden mit 3 Türen und mit glatten Seitenwänden ausgestattet. Die Wagen für Belgrad erhielten die gleiche elektrische Ausrüstung wie die T4SU, jene für Zagreb die der T4D.

B4YU

Gemeinsam mit den Triebwagen T4YU wurden auch Beiwagen des Typs B4YU nach Jugoslawien geliefert. Diese werden in Zagreb zusammen mit den Triebwagen in Zweiwagenzügen eingesetzt.

Technische Daten des T4/B4

Überblick über die wichtigsten technischen Daten des Typs T4/B4:


T4 B4
Länge über Kupplungen: 15200 mm 15200 mm
Wagenkastenlänge: 14000 mm 14000 mm
Wagenkastenbreite: 2200 mm 2200 mm
Wagenkastenhöhe: 3063 mm 3063 mm
Drehzapfenabstand: 6400 mm 6400 mm
Achsabstand der Fahrgestelle: 1900 mm 1900 mm
Sitzplätze: 20 (T4D: 26) 28
Stehplätze: 77 (T4D: 88) 72
Motorentyp: TE 022B
Motorleistung: 4 * 40 kW
Höchstgeschwindigkeit: 65 / 55 km/h

Fahrzeugstatistik T4/B4

In den Jahren 1968 bis 1987 wurden insgesamt 2635 Fahrzeuge des Typs T4 und 874 Fahrzeuge des Typs B4 gebaut.

Fahrzeugstatistik T4D
Stadt Baujahre Anzahl Nummern
Dresden 1967-1984 572 1)
Halle 1968-1986 323 901 - 1223
Leipzig 1968-1986 597 1601 - 2197
Magdeburg 1968-1986 274 1001 - 1274
Summe 1967-1986 1766
1) 2000, 1910 - 1999, 1855 - 1908, 222 101 - 138, 222 201 - 250, 222 301 - 352, 222 501 - 559, 222 601 - 648, 222 701 - 720, 222 801 - 844, 222 861 - 870, 222 237II, 222 319II, 222 161 - 178, 222 361 - 364, 222 471 - 484

Fahrzeugstatistik B4D
Stadt Baujahre Anzahl Nummern
Dresden 1970-1984 250 1)
Halle 1969-1986 124 101 - 224
Leipzig 1968-1987 273 501 - 773
Magdeburg 1969-1986 142 2001 - 2142
Summe 1968-1987 789
1) 2001 - 2007, 272 101 - 146, 272 201 - 237, 272 301 - 325, 272 401 - 433, 272 501 - 529, 272 601 - 636, 272 801 - 820, 272 161 - 165, 272 223II, 272 461 - 470

Fahrzeugstatistik T4SU
Stadt Baujahre Anzahl Nummern
Kaliningrad 1971-1979 223 101 - 323
Liepaja 1976-1979 15 201 - 215
Lwow 1972-1979 73 801 - 873
Schitomir 1977-1979 18
Tallinn 1973-1979 60 251 - 310
Winniza 1971-1979 42 106 - 147
Summe 1971-1979 431

Fahrzeugstatistik T4R
Stadt Baujahre Anzahl Nummern
Arad 1974-1981 100 80 - 179
Braila 1978 10 19 - 281)
Bukarest 1973-1975 131 3301 - 3431
Galati 1978 10 61 - 70
Iasi 1978-1981 70 201 - 270
Summe 1973-1981 321
1) ursprünglich für Galati (Nr. 51 - 60) vorgesehen

Fahrzeugstatistik T4YU
Stadt Baujahre Anzahl Nummern
Belgrad 1972 20 1 - 20
Belgrad 1967 2 110, 1111)
Zagreb 1976-1983 95 401 - 494, 405II
Summe 1972-1983 117
1) Prototypen

Fahrzeugstatistik B4YU
Stadt Baujahre Anzahl Nummern
Zagreb 1976-1979 85 801 - 885

Kommentare

Ich bin zu DDR-Zeiten 2x in Leipzig gewesen.Also jeweils zur Frühjahrsmesse und zur Herbstmesse.Es war dabei jedesmal interessant,mit tatra-Straßenbahnen durch Leipzig zu fahren.Das Fahrgeräusch von diesen Fahtzeugen ist bis heute einmalig und eine Wohltat.Ich hoffe doch sehr,das diese Fahrzeuge noch lange zum Stadtbild gehören werden.

Die Tatra Baureihe T4d/B4D soll in Leipzig noch weit bis in das Jahr 2020 fahren

Derzeit fahren die T4D auf einigen Linien in Leipzig (1,3,7,8,11E) und sollen wohl bis 2022 im Einsatz bleiben und selbst danach sollen noch einige Wagenzüge in Reserve im Bestand bleiben. Pro Jahr kommen nur 5 Solaris-Bahnen, da dauert es noch eine Weile.

Inhaltlich falsch, da heute bis egal umgebaute Tatras fahren, Modernisierter Tatra T4D-M.

Halle war die einzige Stadt in der DDR, wo Meterspur-Drehgestelle eingebaut waren. Auch wurden in Halle 2 T4D zu 2-Richtungstiebwagen umgebaut, ebenso 1 B4D. Dresden und Leipzig haben Breitspur-Drehgestelle.

T4D: Es fehlen die Fahrschulwagen 1908 und 222 353 sowie die Wagen 222 401 bis 222 468 B4D: Es fehlt der Fahrschulwagen 272 326

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