Der erste Prototyp des T1, Tw 5001, fuhr am 22.11.1951 durch die Straßen Prags. Der Wagen und die elektrische Ausrüstung wiesen die Hauptmerkmale der PCC-Konstruktion auf. Der Wagenkasten war 14,5m lang und 2,4m breit. Das Gleisnetz gestattete damals noch nicht das Ausnutzen der maximal möglichen Länge und Breite des Wagenkastens. Die überwiegende Zahl der Wagen des Typs T1 war mit Längssitzen ausgestattet. Quersitze bekamen erst die Fahrzeuge der letzten Serien.
Obwohl die T1 nicht für den Beiwagenbetrieb vorgesehen waren, führte man in Prag in den ersten Jahren des Betriebes derartige Probefahrten durch. Es zeigte sich aber nur, dass die Triebwagen für diese Betriebsform nicht geeignet waren. Die Möglichkeit, Zweiwagenzüge zu bilden, wurde in den Anfangszeiten des Betriebes in Prag, wesentlich häufiger jedoch in Ostrava genutzt.
Nach und nach wurden die T1 für den Betrieb in allen Städten der CSSR, die ein Normalspurnetz aufwiesen, geliefert. Eine Ausnahme bildete nur Brno, wo zur selben Zeit der Wagenpark durch neue zweiachsige Einrichtungswagen mit Ganzstahl-Wagenkasten erneuert wurde.
Es blieb aber nicht nur bei Lieferungen für das Inland. Da der Typ T1 die modernste in den Comecon-Ländern erzeugte Straßenbahn-Bauart war, meldeten sich auch Interessenten aus anderen Ländern. Zwanzig Wagen kamen in das sowjetische Rostow na Donu und zwei Wagen nach Warschau. Dort dienten die Wagen als Vorlage für einen Nachbau, dieser erfolgte allerdings ohne Genehmigung der Firma Tatra.
Auf Grund der geringen Stückzahlen waren die exportierten Wagen nur kurze Zeit im Einsatz. In der CSSR verblieben die T1 fast in voller Stückzahl bis Mitte der sechziger Jahre im Betrieb. Dann wurden mehrere Triebwagen in den Betrieben von Kosice, Most und Prag zum Typ T3 umgebaut. Bei diesen Umbauten wurde der ganze Wagenkasten mit der elektrischen Ausrüstung ausgewechselt. Von den ursprünglichen Wagen wurden nur die Drehgestelle weiter verwendet, und auch diese erhielten meistens noch neue Fahrmotoren. Die übrigen T1 dienten noch bis in die achtziger Jahre und wurden dann durch den Typ T3 ersetzt. Der feierliche Abschied vom Typ T1 fand am 04.04.1987 in Plzen statt.
Im Betrieb bewährten sich die T1 sehr gut. Die im Verhältnis zur Motorleistung leichten Wagenkästen ergaben ein gutes Leistungsgewicht und machten die T1 zu den wendigsten Wagen der T-Baureihe.
Als Museumsfahrzeuge blieben erhalten:
5001 | Verkehrsmuseum Prag |
5002 | Verkehrsmuseum Prag |
121 | Verkehrsbetriebe Plzen |
528 | Verkehrsbetriebe Ostrava |
203 | Verkehrsbetriebe Kosice (als Denkmal) |
5064 | Technisches Museum Brno (ex Prag) |
Überblick über die wichtigsten technischen Daten des Typs T1:
Länge über Kupplungen: | 14500 mm |
Wagenkastenlänge: | 13300 mm |
Wagenkastenbreite: | 2400 mm |
Wagenkastenhöhe: | 3050 mm |
Abstand der Fahrgestellzapfen: | 6000 mm |
Achsabstand der Fahrgestelle: | 1900 mm |
Sitzplätze: | 26 |
Stehplätze: | 69 |
Motorentyp: | TM 22 |
Gesamtleistung der Motoren: | 4 * 40 kW |
Betriebsart: | Einrichtungs-Triebfahrzeug |
In den Jahren 1952 bis 1958 wurden insgesamt 287 Triebwagen des Typs T1 gebaut.
Stadt | Baujahre | Anzahl | Nummern |
---|---|---|---|
Kosice | 1956-1958 | 11 | 201 - 211 |
Most | 1957-1958 | 34 | 201 - 234 |
Olomouc | 1957-1958 | 10 | 101 - 110 |
Ostrava | 1955-1957 | 44 | 501 - 544 |
Plzen | 1955-1957 | 33 | 101 - 133 |
Prag | 1952-1956 | 133 | 5001 - 5133 |
Rostow na Donu | 1957 | 20 | 301 - 320 |
Warschau | 1955 | 2 | 501 - 502 |
Summe | 1952-1958 | 287 |
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